Erklärung der Farmers for Future

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Wir Öko-Bäuerinnen und -Bauern fordern wirksame Maßnahmen zum Schutz des bedrohten Weltklimas und solidarisieren uns mit #FridaysforFuture sowie #Scientists4Future! Denn der Klimawandel gefährdet die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit weltweit. Die jungen Menschen haben Recht, für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen.

Die Landwirtschaft ist zugleich Mitverursacherin und Betroffene des Klimawandels. Schon jetzt sind die Schäden und Ernteausfälle durch extreme Starkregen, Hochwasser und Dürren gewaltig. Besonders betroffen sind Bäuerinnen und Bauern in den Ländern des globalen Südens, aber auch in Deutschland, wie der Sommer 2018 zeigte. Der Klimawandel macht vormals fruchtbares Land zu Risikostandorten, weite Landstriche werden landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar sein.

Wir fordern: Die Bundesregierung muss jetzt entschlossen handeln! Es sind nun deutlich größere Anstrengungen nötig, um das selbstgesteckte CO2-Reduktionsziel der Bundesrepublik von 40 Prozent bis 2020 zumindest annähernd umzusetzen. Das langfristige Ziel der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 95 Prozent bis 2050 darf keinesfalls aufgeweicht werden! Die Bundesregierung muss außerdem schon jetzt verbindliche Zwischenziele für die Zeit nach 2020 festlegen, beispielsweise 55 Prozent bis 2030 als realistischen Meilenstein. Wir fordern von der Politik verbindliche und wirksame Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen, die bei den Hauptverursachern des Klimawandels ansetzen, um das 1,5 Grad-Ziel noch zu erreichen. Deshalb fordern wir:

  • den CO2-Ausstoß zu besteuern
  • einen schnellen Kohleausstieg
  • Die Energieversorgung und die Mobilität müssen insgesamt energieeffizienter und nachhaltiger werden.

Auch wir Bio-Bäuerinnen und -Bauern wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und Verantwortung übernehmen, denn die Landwirtschaft trägt mit etwa zehn Prozent der Gesamtemissionen ebenfalls zur Erderwärmung bei. Wir fordern die Bundesregierung und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, jetzt die politischen Weichen zu stellen und Maßnahmen anzustoßen, um folgende wirksame Maßnahmen umzusetzen:

  • Reduktion der Emissionen aus der Tierhaltung durch die eine flächengebundene Tierhaltung
  • Etablieren einer Stickstoffstrategie zur Reduzierung der Lachgasemissionen
  • Förderung der CO2-Bindung durch Humusaufbau in den landwirtschaftlichen Böden
  • Die CO2-Besteuerung betrifft auch den synthetischen Stickstoffdünger
  • Nachhaltigkeits-Abgabe auf Importe von Eiweißfuttermittel
  • Ausrichtung der gesamten EU-Agrarzahlungen (GAP) auf eine klimaschonende, umweltschonende und tiergerechte Landwirtschaft
  • Ausweitung des Ökolandbaus als bewährtes und zertifiziertes Verfahren für eine umwelt- und klimafreundliche Landwirtschaft. Das 20 % Ökolandbau-Ziel der Bundesregierung muss baldmöglichst erreicht werden!
  • Förderung eines nachhaltigen Konsums und Stoppen der Lebensmittelverschwendung
  • Schutz von Mooren und nachhaltige Nutzung von Grünland und Wäldern
  • Weitere Erforschung sowie Etablierung besonders klimafreundlicher Verfahren wie Agroforstwirtschaft, reduzierte Bodenbearbeitung ohne Einsatz von Totalherbiziden, optimierte Fruchtfolgen, standortangepasste Bio-Pflanzenzüchtung und Nährstoffrecycling
  • Stärkung klimafreundlicher gesunder Ernährung, etwa durch Bio-Essen in Einrichtungen der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung


Erstunterzeichner:

Jakob Schererz, Bauckhof, Demeter-Landwirt

Eine Initiative für alle Bio-Landwirt*innen.

 

Indem Sie Namen, Ort und E-Mail-Adresse eingeben und bestätigen, unterzeichnen Sie die Farmers for Future Erklärung. Ihr Name (nicht aber E-Mail-Adresse oder sonstige Daten) wird im Dezember im Rahmen einer Unterschriftenliste  an die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner übergeben.

Unsere Forderungen sind nicht ganz neu – Bäuerinnen und Bauern haben sich bereits seit einigen Jahren für entschiedenere Schritte beim Klimaschutz eingesetzt:

Trotzdem ist die Einhaltung der Klimaziele noch nicht gesichert, die Bundesregierung bleibt zögerlich bei der Umsetzung dringender Schritte. Deshalb schließen wir uns zusammen, unterstützen die #Fridaysforfuture, wenden uns an Politiker*innen und gehen an die Öffentlichkeit.