Die Zukunftskommission Landwirtschaft berät heute darüber, wie gesellschaftliche Ziele in der Agrarpolitik umgesetzt werden können. Als „Farmers for Future“ fordern über 1.300 Bäuerinnen und Bauern die Mitglieder der Kommission auf: Fasst Mut und leitet jetzt den Kurswechsel für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ein, die den Klimaschutz anpackt und sich nachhaltig für die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels wappnet!
„Im März 2019 haben wir uns als Farmers for Future an die Seite der Jugendlichen von Fridays for Future gestellt, um gemeinsam für Klimaschutz und Generationengerechtigkeit zu kämpfen. Seitdem ist viel zu wenig passiert! Obwohl die Dringlichkeit für einen Wandel in der Landwirtschaft so deutlich ist, sind die jüngsten Brüsseler Beschlüsse eine Absage an den Klimaschutz in der Landwirtschaft. So darf es nicht weitergehen! Deshalb fordern wir die Zukunftskommission Landwirtschaft auf: Beweist den Mut, für die Landwirtschaft einen Richtungswechsel hin zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit einzuleiten!“ fordert Farmers-for-Future-Begründer und Bio-Bauer Jakob Schererz vom Bauckhof Stütensen.
Die Forderungen der Farmers for Future sowie die Liste der 1317 Unterzeichner*innen wurden anlässlich der Zukunftskommission an Bundesministerin Julia Klöckner geschickt. Dazu gibt es Bio-Saatgut für den ministerlichen Garten – als Symbol für den Start in eine klimafreundliche Agrarpolitik: „Um den Klimawandel zu stoppen, braucht es entschiedene Maßnahmen für die gesamte Wirtschaft, wie eine Besteuerung des CO2-Ausstoßes. Aber auch wir als Bäuerinnen und -Bauern wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten, dafür sind aber klare politische Leitlinien notwendig: Sämtliche Subventionen für die Landwirtschaft müssen auf ihre Eignung zur Erreichung von Klima- und Nachhaltigkeitszielen hin überprüft werden, und die Agrar-Forschungsförderung muss ihren Fokus auf klimafreundliche, nachhaltige Verfahren legen“, ergänzt Schererz. „Der Ökolandbau leistet in Sachen Nachhaltigkeit seit Jahrzehnten Pionierarbeit. Doch um das Ziel der Regierungskoalition, 20 Prozent Ökolandbau im Jahr 2030, tatsächlich zu erreichen, brauchen wir entschiedenen politischen Willen und geefignete Maßnahmen!“
Die Zukunftskommission bietet mit ihrer bunten Besetzung große Chancen, einen Schritt voran zu kommen: Hier sitzen Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft, Naturschutz und konventioneller sowie Bio-Landwirtschaft zusammen an einem Tisch – wenn auch situationsbedingt nur digital. Damit diese Synergien nicht im abschließenden Projektbericht auf dem Papier verebben, sind starke und klare Zielbilder gefragt. „Wir machen der Gesellschaft mit unserer Erklärung ein Angebot, wie klimafreundliche und zukunftsfähige Landwirtschaft aussehen kann. Liebe Mitglieder der Zukunftskommission, beweisen Sie Mut und entwickeln Sie tragfähige Konzepte für eine nachhaltige Zukunftslandwirtschaft!“ appelliert Jakob Schererz.
Wie kann die Landwirtschaft konkret klimafreundlicher werden? Eine Woche lang präsentierten Biobäuerinnen und -bauern Frau Klöckner in den sozialen Medien unter dem Hashtag #FarmersForFuture ihre Lösungsansätze und ihre Forderungen an die Politik.
Demeter-Imkerin Barbara Leineweber fordert von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und ihren Kolleg*innen eine Bildungs- und Agrarpolitik, die Naturpädagogik in den Lehrplan aller Stufen integriert.
Jakob Schererz ist Landwirt auf dem Demeter-Bauckhof Stütensen und hat die Farmers for Future ins Leben gerufen. Er fordert von der Zukunftskommission, die Weichen für eine nachhaltige Landwirtschaft zu stellen.
Kuhbäuerin Anja Hradetzky vom Demeter-Hof Stolze Kuh hält ihre Rinder extensiv auf Flächen des Nationalparks Unteres Odertal. Sie beweist damit, wie CO2 im Boden gespeichert werden kann, statt in die Atmosphäre zu gelangen und ruft Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einzusetzen.
AbL-Landesvorstand und Bio-Bauer Ralf Wey vom Biohof Wey Moselsürsch aus der Voreifel fordert Zukunftsperspektiven für alle. Wir müssen den Schalter nun umsetzen liebe Zukunftskommsion, nur mit Klimaschutz können nachfolgende Generationen unserer Äcker nachhaltig bestellen.
Hanneke und Christoph vom Demeter-Weingut Schönhals rufen Ministerin Klöckner auf, mehr für den Klimaschutz zu tun. Sie betreiben auf ihrem biodynamischen Weingut in Rheinhessen aktiven Klimaschutz. In ihrem Weinberg gibt es Rebhühner, Biodiversität und unbelastetes Grundwasser.
Landwirt Thorsten Schmale vom Biokreis-Bauernhof Schafzucht Schmale unterstützt als Farmer for Future die Fridays for Future-Bewegung. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner lädt er auf seinen Betrieb ein, um mit ihr von Christ zu Christin zu sprechen. Denn als solcher ist für ihn die Bewahrung der Schöpfung das oberste Ziel.
Philipp und Janine Lang von der Demeter-SoLawi Birkenhof zeigen im Bergischen Land als Existenzgründer auf einem halben Hektar wie zukunftsfähiges und solidarisches Gärtnern gelingt. Ihrer Ansicht nach muss die Zukunftskommission Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Blick behalten.
Henner Becker von der Bioland-Hofgemeinschaft Mechtersheim in der Pfalz solidarisiert sich mit konventionellen Landwirten und findet die Gesellschaft ist reif für den Wandel. Wie sieht es aus, liebe Zukunftskommission, seid ihr es auch?
Kathrin Goebel ist Milchbäuerin auf dem Demeter-Hofgut Oberfeld und geht mit tierischem Best Practice-Beispiel voran, ihre Wiederkäuer veredeln Gras und Heu. Was veredelt die Zukunftskommission, Julia Klöckner?
Gerhard Kohl ist Landwirt auf Bioland-Hof Wildeck in Julia Klöckners Heimat-Bundesland. Auch hier gibt es Klimaschutz nur aus eigener Motivation, Zeit für die Zukunftskommission das zu ändern.